Am Freitag nach Aschermittwoch fand im Eglofser Dorfstadel der traditionelle Gerichtstag statt.
Die Veranstaltung, die an das historische Eglofser Freigericht anknüpft, bot Bürgern und Gästen die Möglichkeit, „Verfehlungen und Missstände“ aus dem bayerischen und württembergischen Teil des Westallgäus vor dem Gericht anzuzeigen. Unter dem Vorsitz von Richter Karl-Heinz Marx wurden verschiedene Anklagen verhandelt und Urteile gefällt. Ein besonderes Urteil war die Anordnung einer Wallfahrt von Eglofs nach Maria-Thann, organisiert von Stephan Wiltsche, mit dem Ziel, um göttliche Eingebung für zukünftige, länderverbindende Brückenbauten zu bitten.
Ein Höhepunkt des Abends war die Verleihung des Westallgäuer Heimatpreises an Georg Zimmer aus Leutkirch. Zimmer, ehemaliger Baubürgermeister von Leutkirch und Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft Heimatpflege im Württembergischen Allgäu, wurde für seine herausragenden Verdienste um die Region geehrt. Vor über 40 Jahren erarbeitete er die Altstadtfibel für Leutkirch, die bis heute prägend für die Stadtentwicklung ist. Darüber hinaus engagierte er sich in zahlreichen Projekten wie dem Gebäudeatlas und der Wiederbelebung des Glasmacherdorfs Schmidsfelden. Die Laudatio von Dr. Kurt Lillich würdigte Zimmers umfassendes Engagement für die Heimatpflege. Für humorvolle Einblicke in die Herausforderungen der Kommunalpolitik sorgte der Sketch „Michel und der Bürgermeister“. Manuel Kimpfler und Ottmar Jörg präsentierten auf unterhaltsame Weise die Schwierigkeiten eines Bürgermeisters bei der Aufstellung des kommunalen Haushalts. Der schlitzohrige Michel gab dem Bürgermeister wertvolle Tipps, wie durch Digitalisierung und „Vor-Ort-Entscheidungen“ die Handlungsmacht der Gemeinde gestärkt werden kann.

